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16 Spurer frißt Tonband





»Der Ring der Tonboutique. Das klingt düster und läßt einiges vermuten wie: »One Ring to rule them all, One Ring to find them, One ring to bring them all and in the darkness bind them...«

Nein, beim »Ring der Tonboutique geht es um etwas ganz anderes.









Akai 400 D gekauft 1978





DER RING DER TONBOUTIQUE ordnet die Hörspiele zu einem zeitlich- und inhaltlich logischen »Gesamtwerk«. Die Hörspiele der Tonboutique waren zunächst ein wilder Haufen. Später gab es einzelne Sendereihen, die aber nichts miteinander zu tun hatten. Dann kam mir eines Tages ein verrückter Gedanke, zu gern hätte ich die eine oder andere TV-Serie mal miteinander verbunden. Bei der Tonboutique konnte das aber Realität weden – ich schuf »Verbindungshörspiele«, die so genannte »Zwischenserie«.

Für die Tonboutique habe ich verschiedene Figuren geschaffen. Angefangen mit Kitti Omalias (die es auch zu TV-Auftritten brachte). Sie arbeitet bei einer Zeitung. Dort hat sie einen launischen Chefredakteur, den sie selbst nur »Chefchen« nannte. Der gute Mann bekam erst viele viele Jahre später einen Namen – Siegfried Gerber. Später gab es dann eine Adaption von Miss Marple, die allerdings Carolin Carter heißt.


Kitti, Chefchen und

Miss Carter











Wurden früher in erster Linie Kriminalhörspiele aufgenommen schwenkte ich nach einiger Zeit um. Mir fielen Texte von Erdmann Gräser und Liesegang in die Hände und ich hatte die Idee endlich Mundart in die Stücke einzubauen. Dazu schuf ich echte Berliner Urtypen, wie Frieda Wuttke, Albert Schulze und die Kriminalkommissar Dofschinskie. Sie alle sprechen eine Art Urberlinisch, wie es in West-Berlin längst ausgestorben scheint. Boulettendreher Dieter Bachnow „erfindet“ notfalls Worte im Berliner Jargon, die es (noch) nicht gibt.


Ick freu ma ja so ihnen zee seh‘n









Wenn ich über die Tonboutique spreche rede ich meist von den lustigen Stücken, aber die Tonboutique kann auch anders. Das Stück „Arthur von Gestern“ wurde 1985 aufgenommen, spielt aber im Jahre 2024. Nach einem Unfall 1984 hat man Arthur in ein künstliches Koma versetzt, 2024 wird er erfolgreich operiert und flieht aus dem Krankenhaus. Dieses im Jahre 1985 geschriebenes Stück ist eine ziemlich düstere Geschichte. Genau wie das Hörspiel „Es geschah in der Nacht“, was sogar eine Auftragsproduktion eines Senders war, aber nie aufgneommen wurde. In einer Nacht des Jahres 1987 erobert die Sowjetarmee fast ohne Gegenwehr West-Berlin. Verzweifelt versucht ein Radiosprecher etwas dagegen zu tun. - Als ich 2006 eine Wohnung in Sichtweite des Fernsehturms bezog warf ich das Manuskript fort.


wir können

auch Drama









Übrigens hat die Tonboutique nicht nur Hörspiele, sondern auch über 100 Feature produziert. Gerade die Reportagen über verschiedene Städte wurden erfolgreich verkauft.


Reportagen

und

mehr









Zurück zum »Ring«. Der wurde in den 90er Jahren entwickelt und seit dieser Zeit sind immer wieder neue Hörspielreihen dazugekommen. Dadurch ist es kein Kreis mehr, eher eine Art Gleisplan, mit Umfahrungen und Expressgleisen. Und, ich muß es gestehen, gibt es gegenwärtig auch zwei Reihen, die nicht ins Ringkonzept passen. Aber auch dort wird sich früher oder später eine gute Lösung finden lassen. Das Konzept zum »Ring« ist übrigens 35 Seiten lang, deshalb will ich es uns hier ersparen, doch möchte ich jedem Hörspielschaffenden dazu raten, weil es einfach Spaß macht.


aus dem

Ring wurde

ein

Gleisplan
















© Die Fotos und Zeichnungen auf dieser Seite gehören Ralf-G. Knuth, sie stehen nicht zur freien Verfügung.










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