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lieber nicht ohne - das Manuskript

















ich komme ja noch aus der Steinzeit, wo man froh war, wenn man endlich eine Büroschreibmaschine hatte, um so mehrere Durchschläge tippen zu können. Ich nutze dazu meist eine mechanische Triumph Matura - 16 kg schwer.

(Für nach 2000 Geborene: Du brauchtest fünf Manuskripte und derTintenstrahldrucker oder Laserdrucker ist noch nicht erfunden. Also nimmst du Kohlepapier - ein dünnes Papier mit einer Graphischicht auf der Rückseite. Hinter dem ersten Blatt liegt das erste Kohlepaier, dahinter das zweite Blatt, dahinter wieder Kohlepapier usw. Es war eine Kunst den dicken Packen in die Schreibmaschine einzuspannen und jetzt mußtest du mit Bedacht tippen, denn Tippfehler ließen sich nicht rückgäng machen.)












Triumph Matura




Später wurde dann die Vervielfältigung mit dem Kopierer günstiger. Allerdings, wer hatte so ein Exemplar schon zu Hause! Vor jeder Aufnahme war erst mal der Gang zum Kopierzentrum nötig. Alles Sorgen, die wir heute nicht mehr haben. In fast jeder Wohnung steht ein Notebook und ein Drucker. Perfekt getippte Manuskripte dürften damit in unseren Breitengraden kein Problem sein. Doch braucht man überhaupt ein Manuskript? Nein. Ich habe zwei Sendereihen nur mit Rahmenmanuskripten aufgenommen. Doch wer an ein Hörspiel einen gewissen Anspruch hat, sollte auf unbedingt ein Vollmanuskript schreiben. Dann stimmt jede Pointe, stimmt das Timeing.

Je weitsichtiger ich werde, desto mehr bin ich dafür, daß jeder Sprecher sein eigenes Manuskript hat. - Besonders in den USA werden Manuskripte meist mittig getippt. Der Rollenname in Großbuchstaben. Das habe ich auch mal probiert, doch nach einiger Zeit bin ich zur klassischen Form zurückgekehrt. Es kann sinnvoll sein auch die Emotionen ins Sktipt hineinzuschreiben, beispielsweise so:











Schulze, unwirsch, rufend:

Hallo, Herr Bachnow, wird man hier och mal bedient? Ick habe et een biskin eilig!

Steiner kommt herein, ungenehm überrascht:

Oh, der Herr Schulze! Was für eine Freude!















© Die Fotos auf dieser Seite gehören Ralf-G. Knuth, aiw stehen nicht zur freien Verfügung.










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